Rheine/Westfalen
1886 -
Königswinter
1965
Carlo Mense wird am 13. Mai 1886 im westfälischen Rheine geboren. Dem väterlichen Wunsch folgend, beginnt er zunächst eine kaufmännische Lehre, die er abbricht, um sich dann der Malerei zu widmen. Mense schreibt sich 1906 an der Düsseldorfer Akademie ein und wird Schüler des Historienmalers Peter Janssen. Er reist zusammen mit seinem Bruder Rudolf Mense nach Italien, Ascona, wo er mit lebensreformerischen Bewegungen in Kontakt kommt, die ihn nachhaltig beeinflussen.
Nach Janssens Tod 1908 führt Carlo Mense auf Anraten August Mackes sein Studium bei Lovis Corinth in Berlin fort. Doch bereits nach dem Wintersemester verlässt Mense die Stadt wieder, um seine Studien in Weimar und München fortzusetzen. Er tritt 1911 der gerade neu gegründeten "Coelner Sezession" und dem "Gereonsclub" bei. Schon im Jahr 1912 sind Carlo Menses Werke bei der bedeutenden Sonderbund-Ausstellung in Köln ausgestellt und 1913 ist er bei der von August Macke initiierten Schau "Die Rheinischen Expressionisten" in Bonn vertreten.
Anschließend entwickelt sich der Kontakt zu Herwarth Walden, für dessen Zeitschriften "Die Aktion" und "Der Sturm" Mense grafische Werke einbringt. Zudem entsteht eine innige Freundschaft zu dem Künstler Heinrich M. Davringhausen, mit dem er 1914 erneut nach Ascona reist.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird auch Carlo Mense eingezogen; erst nach Kriegsende kehrt er ins Rheinland zurück. Der Künstler zählt nun zu den führenden Persönlichkeiten der "Gesellschaft für Kunst", die die Zeitschrift "Der Strom" gründet. Im Jahr 1918-19 tritt Mense zudem den Vereinigungen "Das Junge Rheinland" und "Novembergruppe" bei. Er heiratet Vera Baske und hält sich häufig in München auf. Dort pflegt der Künstler enge Kontakte zu Paul Klee und der Schwabinger Kunstszene, zum engeren Kreis zählen u.a. Oskar Kokoschka, Josef Eberz, Georg Schrimpf und vorallem Richard Seewald. Im Jahr 1923 kommt auch Alexander Kanoldt dazu.
Die finanzielle Lage Carlo Menses ist über viele Jahre schwierig. Während er längere Zeit in Positano lebt, kümmert sich der Kunstkritiker Franz Roh um den Verkauf seiner Bilder. 1925 erhält Carlo Mense eine Professur an der staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau, wo er sich mit Oskar Schlemmer anfreundet. 1932 wird die Akademie geschlossen und Carlo Mense verliert seine Professur wieder. 1933 erhält Mense den Rom-Preis, der ihm ein Stipendium bis zum Sommer 1934 verschafft.
Im Zuge der Beschlagnahmung von "entarteter Kunst" werden 34 Gemälde Carlo Menses von den Nationalsozialisten aus öffentlichen Sammlungen entfernt und eingezogen. Anfang des Jahres 1944 lässt sich Mense in Bad Honnef nieder, nachdem die Bombenangriffe sein Atelier zerstört haben. In den folgenden Jahren lebt der Künstler zurückgezogen, erst 1956, anlässlich seines 70. Geburtstages findet erneut eine Einzelausstellung in Königswinter statt.
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